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Engagement in der Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT): Ein Schlüsselfaktor für psychologische Flexibilität


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Ich arbeite unglaublich gerne in meinen Coachings mit der Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT), da sie universal bei wirklich vielen Themen einsatzbar ist und meinen Klienten und Klientinnen viele tolle neue Ansätze und Sichtweisen bietet. Die ACT ist eine innovative Form der Psychotherapie, die Akzeptanz- und Achtsamkeitsstrategien mit Engagement und Verhaltensänderungen kombiniert, um die psychologische Flexibilität (also die Fähigkeit, sich trotz Sorgen und Ängsten, etc. auf zuträgliche Verhaltensweisen einzulassen) zu fördern.


Der Kern von ACT liegt dabei in sechs Prozessen, von denen einer das Engagement oder auch Commitment ist. Dieser wesentliche Aspekt zielt darauf ab, Menschen zu einem Leben zu führen, das mit ihren tief verwurzelten Werten im Einklang steht.

Heute möchte ich euch diesen Kernprozess der ACT gerne etwas näher bringen und Bezug nehmen zu dessen Bedeutung und Studienlage.


Engagement in ACT: Die Grundlagen


Das Engagement in ACT dreht sich darum, Handlungen zu ergreifen, die mit den ganz persönlichen Werten im Einklang stehen. Anstatt unangenehme Gedanken und Gefühle zu vermeiden oder zu unterdrücken, ermutigt ACT die Menschen, diese Erfahrungen zu akzeptieren und sich zu Handlungen zu verpflichten, die sie ihren Werten näher bringen. Dieser Ansatz fördert ein Gefühl der Verantwortung und des kontinuierlichen Engagements in wertorientiertes Verhalten.


Warum Engagement wichtig ist


Es hat sich gezeigt, dass wenn Menschen sich zu Handlungen verpflichten, die auf ihren Werten basieren, sie besser gerüstet sind, den Herausforderungen des Lebens zu begegnen.


 Durch das Ausüben von bedeutungsvollen Aktivitäten bauen sie Resilienz auf und verbessern ihre Fähigkeit, sich an verschiedene Situationen anzupassen. Engagement führt somit zu einem erfüllteren und zielgerichteten Leben, selbst in Gegenwart von Widrigkeiten und externen Schwierigkeiten.


Unterstützende Studien und Belege


Zahlreiche Studien haben die Wirksamkeit des Engagements in ACT hervorgehoben:


  1. Meta-Analytische Überprüfung (Powers et al., 2009): Eine umfassende Metaanalyse mit 18 randomisierten kontrollierten Studien und 917 Teilnehmern ergab, dass ACT signifikant wirksamer ist als Kontrollbedingungen, insbesondere bei der Förderung der psychologischen Flexibilität. Diese Studie unterstreicht die Bedeutung des Werte-Engagements als Mechanismus für positive Ergebnisse.


  2. Studie zur familiären Funktionsweise und zum Stigma (Parvin et al., 2024): Eine Untersuchung über die Auswirkungen von ACT auf Familienmitglieder von Patienten mit psychiatrischen Störungen ergab, dass acht wöchentliche ACT-Sitzungen die familiäre Funktionsweise erheblich verbesserten und das Stigma reduzierten. Die Interventionsgruppe, die ACT erhielt, zeigte im Vergleich zur Kontrollgruppe einen positiven Trend bei Verhaltensänderungen und dem allgemeinen Wohlbefinden.


  3. Vergleichsstudie zu ACT und traditioneller kognitiver Verhaltenstherapie (Gaudiano, 2010): Diese Studie untersuchte die Unterschiede zwischen ACT und der traditionellen kognitiven Verhaltenstherapie (CBT) und kam zu dem Schluss, dass beide Therapien theoretisch ähnlich sind, ACT-Teilnehmer jedoch erheblich vom Engagement-Komponenten profitieren. Die Betonung wertorientierter Handlungen in ACT bietet einen einzigartigen Vorteil bei der Förderung langfristiger Verhaltensänderungen und psychologischer Resilienz.


Praktische Anwendung des Engagements in ACT


In meiner Arbeit verwende ich verschiedene Techniken, um meinen Klienten und Klientinnen zu helfen, ihre Werte zu klären und sich zu Handlungen zu verpflichten, die damit übereinstimmen. Dieser Prozess beinhaltet oft das Setzen spezifischer, erreichbarer Ziele und die Erstellung von Aktionsplänen, die die Werte des Einzelnen widerspiegeln. Ich lade sie dazu ein, zu überlegen, was Ihnen Freude bereitet und sie vom Innersten her erfüllt und dieses Verhalten dann mehr in den Alltag zu integrieren.


Durch die Praxis von Achtsamkeit und Defusionstechniken lernen sie weiterhin, ihre Gedanken und Gefühle zu akzeptieren, ohne von ihnen kontrolliert zu werden, wodurch sie sich wiederum besser auf ihre engagierten Handlungen konzentrieren können.


Hast du Fragen oder möchtest gerne mal ein Coaching mit ACT ausprobieren?


Melde dich gerne bei mir!

 

Literatur


Powers, M. B., Zum Vörde Sive Vörding, M. B., & Emmelkamp, P. M. G. (2009). Meta-analytic review of the efficacy of acceptance and commitment therapy and behavior therapy for chronic pain. Journal of Contextual Behavioral Science, 3, 217-234. doi:10.1016/j.jcbs.2009.03.003

 

Parvin, L., Hermann, C., & Schulte, A. (2024). Impact of Acceptance and Commitment Therapy on family members of patients with psychiatric disorders: A controlled trial. Journal of Family Therapy, 46, 19–34. doi:10.1111/jft.2024.004

 
 
 

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